Flach- & Flor­gewebe  

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Gewebe können anhand Ihrer Struktur in zwei Kategorien eingeteilt werden: 1. Flachgewebe (Die Verkreuzungen der Kett-und Schussfäden liegen auf beiden Seiten an der Oberfläche und weisen meist 2 Fadensysteme auf) 2. Florgewebe (weist eine dreidimensionale Struktur auf und besteht meist aus 3 Fadensystemen (z.B. 1 Kettfadensystem, 1 Grundschuss und ein 1 „Pol-oder Florschuss“)

Flachgewebe

Flachgewebe ist die Bezeichnung für zweidimensionale Gewebe ohne Flor (eine Lage loser Fasern). Sie können eine glatte bis sehr strukturierte Oberfläche aufweisen, die oft durch Effektgarne, Effektzwirne oder durch Musterungen hervorgehoben wird. In der Textilindustrie werden verschiedene Arten von Flachgewebe definiert. Zu den einfachen Formen des Flachgewebes zählen Stoffe, die mithilfe der drei Grundbindungen Atlasbindung, Leinwandbindung und Köperbindung gefertigt wurden. Der Begriff »Flachgewebe« wird auch oft in der Schaftweberei für Stoffe verwendet, die auf einem sogenannten Flachwebstuhl hergestellt wurden. Dabei wird die Kette waagerecht gespannt.

Zudem wird der Begriff in der Teppichkunde oder in der Bandweberei verwendet. Dort bedeutet Flachgewebe ein Stoff, der nicht zu den Schlauchgeweben (Gewebe, die eine Schlauchform zeigen) zählt.

 

Florgewebe

Ein gewebetechnischer Sammelbegriff für alle Gewebe, die eine ein- oder beidseitige Flor-oder Schlingendecke aufweisen. Diese Gewebe weisen oft auch einen sogenannten Strich auf, der die Oberfläche sehr lebendig wirken lässt. Hier unterscheidet man zwischen verschiedenen Techniken wie Kettsamt, Schusssamt (Velvet), Cordsamt, Frottiergewebe oder dem samtähnlichen Effektzwirn, der Chenille. Dieser samtartige Effekt wird nur durch ein 2 Fadensystem erreicht. Der Flor bei den Kettflorgeweben (z.B. Velours, Samt, Plüsch, Frottier, Frottiervelours) wird durch eine Flor-oder Polkette erzeugt. Bei Schlingenflor bleiben die Schlingen erhalten, (z.B. Epinglé), beim Schnittflor sind die Schlingen aufgeschnitten (z.B. bei Samt, Plüsch, Velours).